Einblicke in die regionale Versorgung von Schwangeren und Neugeborenen auf höchstem Niveau

Die Volkshochschule hatte mit Unterstützung der Stadt Schwäbisch Hall ihre Türen im Oktober für ein besonderes Thema geöffnet: die Versorgung von Schwangeren und Neugeborenen in und um Schwäbisch Hall. Die Geburtshilfe und Kinderklinik des Diak Klinikums beleuchteten an diesem Abend ausführlich die Bedeutung, Herausforderungen und Auswirkungen dieser Versorgung auf höchstem Niveau. Die Veranstaltung, die bei den Besucherinnen und Besuchern des Informationsabends auf großes Interesse stieß, gab umfassende Einblicke in die komplexen Strukturen und Abläufe der Versorgung von Schwangeren und Neugeborenen in unserer Region.

In einem detaillierten Vortrag skizzierten Chefarzt, Prof. Dr. Andreas Holzinger und die leitende Oberärztin, Dr. Miriam Bräuer von der Geburtshilfe, zunächst die vielfältigen Wege, die Patientinnen mit Kinderwunsch in der Region gehen können. Dies beginnt bereits in der gynäkologischen Praxis oder einem spezialisierten Kinderwunschzentrum. Von der umfassenden Betreuung während der Schwangerschaft durch Hebammen und Frauenärzte, über die pränatalmedizinischen Untersuchungen bis hin zur Frage, ob die Geburt in einem Geburtshaus, zu Hause oder in einer Klinik erfolgen soll, wurden alle Optionen anschaulich dargestellt. Unterstützen können dabei auch die Angebote des „Jungen Diak“, einem Format das Kurse und Veranstaltungen, insbesondere für werdende Mütter und junge Familien, anbietet.

Die Geburt eines Kindes ist etwas ganz Besonders. Umso wichtiger ist eine professionelle und zugewandte Betreuung vor, während und nach der Geburt – auch falls etwas Unvorhergesehenes geschieht oder ein Risiko die Schwangerschaft begleitet. Hier braucht es extrem hohe Expertise und individualisierte Medizin und Pflege, sei es bei einer mütterlichen Diabetes, Bluthochdruck, Mehrlingsschwangerschaft oder bei viel zu früher Wehentätigkeit. In einem Perinatalzentrum wird alles getan, um die Schwangerschaft soweit zu unterstützen, dass Kinder mit einem kritischen Geburtsgewicht nicht zu früh zur Welt kommen. „Deshalb hält das Diak Klinikum mit der Frauenklinik komplexe zum Teil sogar intensivmedizinische Versorgung fürschwangere Frauen vor, da diese oft über Wochen betreut werden, um eine Frühgeburt des Kindes zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern“, erklärte die Sektionsleitung der Geburtshilfe, Miriam Bräuer. Rund um die Uhr stehen Expertinnen und Experten des Pärinatalzentrums als Ansprechpartner für Patientinnen zur Verfügung, ebenso wie für kollegiale Anfragen aus den umliegenden Kliniken in Öhringen und Crailsheim.

Großes Augenmerk legten die Vortragenden an diesem Abend auf die enge Zusammenarbeit von Geburtshilfe und Neonatologie im Rahmen der Versorgung von Risikoschwangerschaften und Frühgeborenen. Die geburtshilfliche Abteilung, als Teil der Frauenklinik, arbeitet Hand in Hand mit der Neonatologie der Kinderklinik. Diese enge Kooperation, getragen durch die funktionierende und etablierte Struktur eines Perinatalzentrums Level 1, ist essenziell, um die hohen Standards der Versorgung zu gewährleisten, die in Schwäbisch Hall und der Region derzeit angeboten werden.

Dabei spielt die komplexe Versorgungstruktur und Betreuung von Frauen mit Risikoschwangerschaften sowie von kranken oder zu früh geborenen Neugeborenen eine enorm wichtige Rolle: von der Begleitung durch Hebammen und Pflegekräfte bis hin zur intensivmedizinischen Betreuung durch spezialisierte Kinderärztinnen und -ärzte. Ein weiteres zentrales Thema des Abends war die aufwendige Ausstattung der neonatologischen Intensivstation. Hier stehen nicht nur modernste technische Geräte, sondern auch ein hochqualifiziertes Team zur Verfügung, um eine adäquate Therapie für kranke und frühgeborene Neugeborene sicherzustellen. „Durch externe Qualitätsüberprüfung, ein wichtiger Bestandteil für die Risikobewertung der Kinderklinik, wurde dem Diak Klinikum beschieden: das Schwäbisch Haller Perinatalzentrum schneidet im deutschlandweiten Vergleich bei der Überlebensrate besser als 50% und beim Überleben ohne schwere Beeinträchtigung von Kindern sogar besser als cira 70% aller Perinatalzentren ab“, so Chefarzt Holzinger.

Auch die Möglichkeiten des Neugeborenentransportes – sei es für Frühgeborene oder kritisch kranke Neugeborene – sowie die Transportmöglichkeiten für Schwangere zwischen Kliniken wurden eingehend erläutert. Diese Transportdienste sind ein wesentlicher Bestandteil der Struktur eines Level-1-Zentrums und ermöglichen, dass Patientinnen und Patienten jederzeit die bestmögliche Versorgung erhalten.

Gegenwärtig ist es unter den bestehenden gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen besonders herausfordernd, die Versorgungsstufe weiter zu sichern. Der Abend in der Volkshochschule zeigte eindrücklich, welche umfassenden Strukturen und Ressourcen notwendig sind, um die hohe Versorgungsqualität für werdende Mütter und Neugeborene auch in Zukunft zu gewährleisten. Nicht zuletzt dank der Referenten, die mit ihrem Fachwissen und ihrer Leidenschaft den Informationsaustausch bereicherten, wurde klar, welche Bedeutung der Erhalt des Perinatalzentrums auf höchstem Niveau für die gesamte Region hat.

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