Inzwischen sind sie eine kleine Institution in Schwäbisch Hall und Umgebung – die fahrradfahrenden Nikoläuse um Organisator Rainer Tessmann. Seit acht Jahren schon radelt er jedes Jahr durch das mal mehr oder weniger verschneite Haller Umland und sammelt Geld für den guten Zweck. In diesem Jahr ging der Erlös der rund 35 km langen Sternfahrt an den Förderverein der Kinderklinik. 8000 Euro erradelten die als Nikolaus verkleideten Männer und Frauen.
Was zunächst als Spaßaktion des passionierten Moutainbikers Tessmann begann, zog von Jahr zu Jahr mehr Mitstreiter an. „Eigentlich wollten wir vor acht Jahren in verrückten Kostümen eine Fahrradtour machen. Viele haben sich das aber nur im Nikolauskostüm getraut, damit sie keiner erkennt“, so Tessmann über die Anfänge der Aktion. „Im zweiten Jahr dann sprachen uns die Leute an und haben uns kleine Spenden übergeben. Das hat uns überrascht, hatten wir doch noch gar keine „Verwendung“ dafür.“ Und so entstand die Idee, daraus eine jährlich wiederkehrende Aktion für den guten Zweck zu machen. Inzwischen bewerben sich viele wohltätige und soziale Einrichtungen um eine finanzielle Unterstützung bei den Nikoläusen.
Daniel Buchzik, Vorsitzender des Fördervereins, ist begeistert über so viel Engagement und sagt: „Es ist wunderbar zu sehen, wie die Arbeit des Fördervereins in der Gesellschaft Halls angenommen und gewertschätzt wird. Wir haben viele Projekte, die wir verwirklichen wollen und dieses Geld hilft uns enorm dabei, den Kindern und Jugendlichen hier die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen.“
Doch auch die Weihnachtsmänner selbst bewerben sich in der Stadt bei Unternehmen, um ihr finanzielles Spendenpolster aufzubessern. So kamen noch 1000 Euro von den Stadtwerken Schwäbisch Hall hinzu. „Das meiste der Spenden sammeln wir aber über den Verkauf von Armbändern auf Weihnachtsmärkten, in Kneipen und Restaurants“, sagt Rainer Tessmann. „Net schwätza, macha!“ lautet der auf die Bänder gedruckte Slogan. Einer, mit dem sich jeder der Männer und Frauen identifizieren kann. „Natürlich ist Radfahren unser Hobby, aber wenn wir damit auch etwas Gutes bewirken können, dann haben wir doppelt gewonnen. Und wir sehen, dass das Geld da ankommt, wo es dringend gebraucht wird“, freut sich Tessmann. Die 8000 Euro Spendengelder werden unter anderem in die Finanzierung der Kunst- und Tiergestützten Therapie fließen.
Foto: Diak
BU: Rainer Tessamann (links, mit Scheck)), Daniel Buchzik